"john fiske, lesearten des populären"
ein wunderbares buch, über die subversive macht des populären.
fiske widmet madonna 2 kapitel, nicht zu unrecht.
warum diese frau mehr in der frauenbewegung ausgelöst hat, als alle anderen, politisch korrekten, frauenrechtlerinnen.
lesen und mitdenken und freuen, ein kind der 80 er zu sein.
betty blue - am Mittwoch, 21. Mai 2003, 14:04
ferromonte meinte am 26. Mai, 18:28:
madonna
ich kann leider gar nicht sehen, daß gerade madonna irgend etwas in der frauenbewegung ausgelöst haben sollte. sie ist vielmehr das vorzeigeprodukt einer generation, die wirklich "gaga" ist (arme kinderchen halt), ist ohne charakter, ein reines kalkuliertes konsumprodukt und "material girl" von geschäftsleuten gnaden.
wenn du madonnas angebliche leistung in der frauenbewegung konkretisieren würdest, wäre ich entzückt.
siehe.
betty blue antwortete am 27. Mai, 07:31:
nach zu lesen im o.g. buch.
ferromonte antwortete am 27. Mai, 09:53:
daran
zweifle ich nicht. danke für dein unpackbares engagement, da diskutiert sich's ja wirklich gerne ... diese haltung ist auch ein kennzeichen dieser großartigen, alles dagewesene in den schatten stellenden generation der madonna-anhänger...
betty blue antwortete am 27. Mai, 10:20:
easy baby
mich würde ja nur interessieren, woher deine aversion gegen deine madonna genaration anhänger kommt..ich wusste gar nicht, daß man das so verallgemeinern kann.und damit du beruhigt weitermotzten kanns, hier ein paar gründe, warum die frau gutes getan hat:
* sie hat begonnen sich die freiheit heraus zunehmen, religiöse symbole in einen popculture kontext zu stellen [vergiss mal die konsumschiene]
* sie hat ein ziel verfolgt und für sich erreicht - im gegensatz zu spears & co ohne hardcore management im hintergrund- ist also für viele mädels sehr wohl ein positives vorbild gewesen
* sie hat sich getraut sich öffentlich zwischen die beine zu greifen, und hat so ein doch maskulin definiertes sexualbild begonnen zu veschieben.
ferromonte honey, ich könnte dir tausend pro und kontras zu der tante erzählen, aber um diskussionsfähig zu sein empfehle ich:
slow breathing;)
ferromonte antwortete am 27. Mai, 10:36:
fein honey,
dann, ganz ruhig atmend, können wir es jetzt alle lesen:- sich öffentlich zwischen die beine zu greifen,
- religiöse symbole in "pop-kultur-kontext" zu stellen und
- sein ziel zu erreichen
das unterschiedet modonna also grundlegend von allen kämpferinnen für frauenrechte.
anscheinend macht sie das zur kämpferin für frauenrechte.
auf die restlichen tausend pros und kontras verzichte ich gern.
betty blue meinte am 27. Mai, 11:34:
: 
madonna parodiert ständig konventionelle repräsentationen von frauen, und parodie kann ein wirksames mittel zur hinterfragung der herrschenden ideologie sein.
sie hebt die definierenden merkmale aus dem objekt heraus, übertreibt sie und macht sie lächerlich.aber madonnas parodie geht noch weiter:sie parodiert nicht allein stereotypen, sondern die art, wie diese erzeugt werden. sie stellt sich als jemand dar, der kontrolle über das eigene image und über den prozeß seiner konstruktion hat. das erlaubt auf der leserseite des semiotischen prozesses der leserin eine ähnliche kontrolle über ihre eigene bedeutung.
madonnas exzessive verwendung von schmuck, von make-up und trash in ihrem stil bieten lesern ähnlichen spielraum. exzessivität lädt leser dazu ein, die ideologie in frage zu stellen: zu viel lippenstift hinterfragt den geschmackvoll geschminkten mund, zu viel schmuck hinterfragt die rolle des weiblichen aufputzes im patriarchat.
exzeß überbordet ideologische kontrolle und bietet raum für widerstand.
miss.understood meinte am 27. Mai, 20:43:
wenn man etwas
verändern will, muss man neue wege beschreiten. und das hat madonna gemacht - wieder und immer wieder. ich glaube, die frau ist jetzt an die zwanzig jahre im biz und hat nie den weg genommen, den andere für sie breit getrampelt haben.das frauenbild, das madonna der breiten öffentlichkeit präsentiert hat, ist wichtig und richtig. die frau hat sehr viel zu sagen. man muss ihr nur zuhören.
